Archive for Juli, 2010


Straßen sind ein Irrtum !

„….körperliches Geschehen berührt uns nur, wen man uns seinen geistigen Hintergrund zu deuten vermag…“

Das Flugzeug ist wohl eine Maschine – indes welch ein unendlich fein empfindendes Gerät ! Ihm danken wir die Entdeckung des wahren Gesichts unserer Erde. „

“ Wir beurteilen den Menschen mit Weltraumperspektive. Das Fenster im Führersitz ist die Linse eines Mikroskops, und mit neuen Augen lesen wir darin die Weltgeschichte. „

Zitate aus “ Wind, Sand und Sterne / Antoine de Saint- Exupéry

Ja die Straßen waren und sind ein Irrtum ! Jetzt ist es mir wieder klar geworden. Ich werde alle meine geliebten Road Movies erstmal in die hinterste Ecke schieben ! Zum Teufel mit Kfz & Motorrädern und Allem was damit zu tun hat ! Es gibt nur eine wahre Art der Fortbewegung ! Der Flug in einem offenen Flugzeug ! Ich gebe allerdings zu, dass es ohne Kfz etwas langwierig geworden wäre,  den Weg zu Arno Wangemann’s Nachbau eines  Doppeldecker’s aus den Zwanzigerjahren auf dem Flugplatz in Mellenthin/Usedom zu finden.  Und dann waren da noch mir nahestehende Personen doch tatsächlich so spendabel, um mir dieses ursprüngliche Flugerlebnis zu ermöglichen ! Schon allein das Besteigen der Maschine, ein Zweisitzer bei der der Fluggast vorne sitzt, zaubert ein breites Grinsen auf mein Gesicht das mich bis lange nach der Landung nun nicht mehr verlassen wird. Schöner geht’s nicht mehr ! Nach kurzem Anrollen hebt die Maschine recht schnell ab und steigt flott. Menschen, Gebäude und die Landschaft Ostvorpommern’s werden zum Spielzeugformat. Die Maschine zieht sanft durch den sommerlichen Nachmittagshimmel. Obwohl ich in meinem Leben schon des öfteren auch mit kleinen, geschlossenen Flugzeugen geflogen bin, habe ich das Fliegen noch nie so ursprünglich und schön erlebt wie jetzt ! Die Euphorie,der Idealismus überhaupt das weltumarmende Gefühl der Flieger von Einst überträgt sich unwiderstehlich auf mich. Ich werde diesen sanften Albatros nicht verlassen ! Unter keinen Umständen ! Arno’s Anfrage über Bordfunk ob alles OK sei erübrigt sich… Die Zeit bleibt für einen herrlichen Augenblick stehen und mein Herz macht einen Hüpfer nach dem anderen… Nach einem Abstecher über die “ Kaiserbäder “ Usedom’s geht’s zurück zum Flugplatz Mellenthin.  Arno Wangemann macht über dem Flugplatz einige Kurven, um Höhe und Geschwindigkeit zu reduzieren und setzt schließlich die Maschine sanft auf.  Vorbei… Ich könnte sofort wieder losfliegen…

Dank an Gabi, Roland und Arno Wangemann !

“ Globalautist “

Wer auf der Insel Usedom weilt und sich diese unvergleichliche Erlebnis auch gönnen möchte, kann sich an nachfolgende E-Mail Adresse wenden :

E-Mail: Arno.Wangemann@t-online.de

Nicht belastbar… ???

Die Tücken der Hilfsmittel !

Seit Kurzem ist es wieder soweit.  Eine mittelschwere Katastrophe ist über mich hereingebrochen. Nein…nichts Ernstes aber in der Konsequenz doch nicht ohne. Ich muß “ unters Messer “ wie der Volksmund sagt. Es ist ja auch nicht das erste und das Letztemal. Trotzdem ist es jedesmal so, als wenn dir komplett Alles aus der Hand genommen wird und vom Zeitpunkt der Diagnose andere Mächte über dich entscheiden, womit wir auch schon mitten im Thema angekommen sind : Die “ Götter in Weiß „,  oder in meinem Fall Blau, weil er ja Chirurg ist… Der Herr ist nordafrikanischer Provenienz. Das Einzige was ich mir an seinem Namen merken kann ist “ El “ . Der Rest klingt zum Teil wie eine der hawaiianischen Inseln… Schön bei der Begrüßung: “ Tag Hr. Dr. El…… äääääääh “ ! Außerdem erinnert mich der Kerl immer an eine Figur aus einem Asterix Comic der in Ägypten spielt. “ Tennisplatzis „ heißt er, ist Architekt für Kleopatra’s Pyramiden und baut ansonsten herrlich schiefe Gebäude mit geringer Lebensdauer, die sämtliche Gesetze der Statik links liegen lassen…Ich glaub‘ ich nenne Dr…von nun an auch immer so…Na ja…Am Tag der langen Messer lasse ich Alles fatalistisch über mich ergehen und werde nach einer Weile durch heftige Schmerzen in einem Bereich wach, wo’s “ Männern “ wirklich weh tut !“ Offensichtlich haben mir Emanzen aus Rache für frühere Untaten mehrere Gewichte dort angebracht…“ Schwester ein Schmerzmittel bitte „, lalle ich von der Vollnarkose noch halb bedröhnt vor mich hin. Die Gute erhört mein Flehen. “ Na, eine dürfen sie noch haben „, sagt sie nach Rücksprache mit dem Arzt gönnerhaft. Gelobt sei Dr. Tennisplatzis der Chirurg meiner Wahl ! Wieder halb bei Sinnen darf ich mich dann mit Hilfe meiner Frau anziehen und zu den Stühlen ins Wartzimmer wanken. “ Still standing, was ? hö, hö, hö …“ gibt mir der forsche Narkosearzt noch mit auf den Weg.  Erst beim dritten Anlauf und nach einer Kreislaufschwäche, 1 Käseschnittchen , 3 Apfelschorlen schaffe ich den Weg zum Kfz meiner Frau…Geht doch nix über Ambulant, ha, ha…

Am Tag danach: Trotz “ Painkillern “ (im Neudeutsch ) schleppe ich mich am Rande eines Kreislaufkollaps in ein Untersuchungszimmer von“ Dr. Tennisplatzis “ und sinke dort halb auf eine dieser Pritschen aus Kunstleder. “ Oooooh, was ist denn los ?, begrüßt er mich jovial, sind sie etwas nicht belastbar ? Sie sind doch kein Klavierspieler oder sowas, hmmmm ??? „ Was zum Teufel faselt der Kerl da ! Es treibt mir in diesem Moment wohl die Zornesröte in mein blasses, verschwitztes  und schmerzverzerrtes Gesicht. Ich werde Dr. Tennisplatzis meucheln sobald ich mich wieder bewegen kann schwöre ich mir in diesem Moment ! Ich werde ihn mit Mullbinden zum Schweigen bringen , diesen nordafrikanischen Zyniker !  Ich werde….“ Na sieht doch gut aus „ , meint er, nachdem er mir mit einem Ruck das Wundpflaster vom Unterleib gerissen und mir mit fast gleicher Bewegung ein Neues verpasst hat.  “ Wir sehen uns Freitag „. Nach 2 Minuten humple ich mit Rezepten und einer Packung sterilen Wundpflastern bewaffnet wieder aus der Praxis und falle ins Auto meiner Frau… Fortsetzung folgt (leider…)