Archive for Juni, 2009


Oostende Tom Geb.,Limburg,Akademie Stein,FT März-Mai 2005 072Alle 5 Minuten raste unter höllischem Lärm ein U-Bahnzug  in die Station. Noch eben drohte Hamid’s Mission zu scheitern, doch die Beamten zogen nach der Passkontrolle weiter. Sein Puls legte sich wieder etwas.  Er fasste sich ein Herz und stieg in einen mit Berufspendlern und Studenten vollbesetzten Zug. Die Enge und unmittelbare Nähe von Menschen war ihm unangenehm und es legte sich so etwas wie Beklemmung auf seine Brust. Er vermied jeglichen Augenkontakt und versuchte so gut es ging die Menschen um ihn herum zu ignorieren. Ein Blick auf die Uhr: 07:33… Hamid ertastete unter seiner Jacke den Auslöser des Sprenggürtels. Schweissperlen bildeten sich auf seiner Stirn als er die Sicherung des Auslösers so wie sie es immer geübt hatten entfernte. Endlich war der Moment gekommen und in ihm machte sich plötzlich eine tiefe innere Ruhe breit. Die Geräusche um ihn versanken allmählich. Er nahm sie nur noch wie durch einen Wattebausch wahr. Bilder von seinen Eltern gingen ihm durch den Kopf, Szenen seiner Kindheit, lange in Vergessenheit geglaubt,liefen vor seinem inneren Auge ab. Die Bilder liefen immer schneller und langsam führte er eine Hand unter der Jacke zum Zünder. Er schloss die Augen und biß sich fest auf die Zunge, so dass er Blut in seinem Mund schmeckte…mit einer ruckartigen Bewegung löste er den Zünder aus…für einige Sekunden schien Alles stillzustehen…Der Zug hielt, die Türen öffneten sich. Hamid öffnete die Augen und sah wie sich der Schwall von Menschen aus dem Zug ergoß und sich hin zu den zahllosen Rolltreppen bewegte. Er war allein…Ungläubig blickte er sich um und versuchte die letzten 2 Minuten für sich zu ordnen. Offensichtlich hatte der Zünder versagt…An seinen Hosenbeinen machte sich eine warme Feuchtigkeit breit und als er langsam an sich hinunterblickte entdeckte er, dass er wohl beim Auslösen des Zünders eingenässt hatte…hysterisches Lachen überkam ihn und Tränen brachen aus ihm heraus. Er setzte sich auf einen der Plastiksitze und vergrub seinen Kopf im Schoß. So verging endlose Zeit. Hamid spürte wie sich eine Hand auf seine Schulter legte.  “ Hombre , que tal ? „, hörte er eine tiefe Stimme fragen. Langsam blickte er auf. Es war der Zugführer. Die Endstation lag schon ein ganzes Stück zurück und Hamid war vor dem Zugdepot, weit ausserhalb der Stadt gelandet.  Höflich aber bestimmt forderte der Zugführer ihn auf den Zug zu verlassen. Als Hamid sich erhob bemerkte er mit einem Kopfschütteln Hamid’s nasse Hose. “ Qué mala suerte „, murmelte er und begleitete ihn aus dem Zug. Da stand er nun…einsam, vollgepinkelt, orientierungslos und ohne eine Spur von Pathos zwischen den Gleisen vor einem riesigen Zugdepot irgendwo im Niemandsland… In diesem Moment war er wohl der einsamste Mensch der Welt…

Globalautist

Ich bin weg…

usedomsiggi 006…um mal die in Köln mittlerweile in Verruf geratene Redewendung im Positiven zu benutzen. Lange war es schon fällig- ein paar Tage komplette Entspannung auf Usedom. Allein mit dem Rad kreuz und quer über die Insel und bis auf das Frühststück und Abendessen im engsten Kreis fast ausschliesslich Termine mit mir selbst.  Der Horizont so weit, dass ich endlich mal Luftholen kann,  ohne dass die nächste Barriere auf dem Weg oder in den Köpfen die ureigene Pace vermasselt.  Platz genug ! Und damit sich die Gedanken nicht zu sehr im Nichts verlieren werde ich durch geschichtsträchtige Details in Landschaft und Lokalität geerdet um im nächten Moment wieder zu gleiten…Ich bin weg…bestimmt auch im nächsten Jahr…

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thCelticRangers1Die Fussballsaison 08/09 ist zu Ende und so hab‘ ich mir mal die nationalen und internationalen Tabellen angesehen. Was die jeweils ersten 3 Ligen betriff,t so entdeckt man auffallend häufig eine bis auf 2, 3 Plätze abweichende Übereinstimmung zwischen dem Mannschaftsmarktwertranking und dem schlussendlich erreichten Tabellenplatz der jeweiligen Vereine. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel und machen den eigentlichen Spass im Spitzenfussball aus. So hat Wolfsburg auf Platz 6 im Marktwertranking die Meisterschaft geholt während die Bayern mit 239.350 Millionen € Marktwert Spitzenreiter “ lediglich “ den 2. Tabellenplatz belegen. Bei den Absteigern wird meine These schon deutlicher.  Da haben wir den KSC mit 37.300 Millionen € auf Platz 16 mit Tabellenplatz 17; die Arminia mit 32.100 Millionen € und Platz 17 mit dem 18. Tabellenplatz und Cottbus mit 30.875 Millionen € und Platz 18 auf dem 16. Tabellenplatz. Im Mittelfeld der Tabellen verhält es sich ähnlich. Der BVB mit 83.975 Millionen € auf Platz 8 erreicht den 6. Tabellenplatz. Hoffenheim mit 73.200 Millionen € auf Platz 10 kommt auf Tabellenplatz 7 und Hannover 96 mit 58.150Millionen € und Platz 12 landet in der Tabelle auf Platz 11. In Liga 2 stellen die 3 Teams mit dem höchsten Marktwert gleichzeitig auch die Aufsteiger: Nürnberg, Mainz und Freiburg.  Auffallend ist, dass die Übereinstimmungen  zwischen Marktwertranking und eigentlichem Tabellenplatz im unteren Drittel der 2. Liga sowie der kompletten 3. Liga immer mehr verschwinden. D.h die meisten Teams haben einen ähnlichen Etat bzw. die Teams einen ähnlichen Marktwert. Der Kampf um die Tabellenplätze gestaltet sich wesentlich offener… Die oben erwähnten Feststellungen lassen sich auf viele europäische Ligen beziehen. Als Beispiele sind hier die englische Premierleague( 1), Championship (2), League One (3) oder die italienische Seria A /Seria B usw. aufgeführt. Lässt sich evtl. alles auf den Nenner bringen, dass gleiche Bedingungen hinsichtlich Etat und Teammarktwert den Wettbewerb spannender machen würden ??? Darüber könnt Ihr mal in der Sommerpause nachdenken und mich Eure Erkenntnisse zum Thema wissen lassen… Sommerpause ?…schafft Ihr schon !!

Globalautist